Diagnostik in der Kardiologie


Die Kardiologie ist ein weites Feld und alle Leistungen unserer Praxis in diesem Bereich zu erläutern, würde den Rahmen sprengen. Daher beschränken wir hier uns auf das Wesentliche. Die folgenden Informationen sind für Interessierte gedacht, die nach einer Untersuchung noch einmal reflektieren möchten, was aus welchem Grund untersucht wurde.

Diese Informationen stehen auch Patienten anderer Praxen zur Verfügung. Wir möchten für Transparenz sorgen und den Patienten umfassend informieren. Außerdem werden das Ergebnis jeder Untersuchung und die empfohlenen Maßnahmen mit Ihnen direkt vor Ort in der Praxis ausführlich besprochen und Ihr Hausarzt / Zuweiser erhält einen ausführlichen Befund über das Kontroll-Ergebnis.

 

Langzeit-Blutdruckmessung ist insbesondere bei Verdacht auf Bluthochdruck oder zur Therapiekontrolle bei bekanntem Bluthochdruck sinnvoll.

Im Gegensatz zu gelegentlichen Messungen in einer Arztpraxis fällt hierbei der sogenannte "Weißkitteleffekt" weg, der dazu führt, dass viele Patienten in einer Arztpraxis wesentlich höhere Blutdruckwerte als im häuslichen Umfeld haben.

Ergänzend zu den sinnvollen regelmäßigen häuslichen Selbstmessungen hat diese Methode den Vorteil, dass Blutdruckmessungen dann stattfinden können, wenn man normalerweise nicht selber misst, wie beispielweise beim Schlafen, bei körperlicher Belastung, bei Stress am Arbeitsplatz, beim Essen etc. Für die Beurteilung des Blutdruckes unter Alltagsbedingungen ist die LZ-Messung daher ideal.

Eine Langzeit-Blutdruckmessung (24-Stunden-Blutdruckmessung) wird mit einem speziellen Messgerät, das aus einer Manschette am Oberarm und einem kleinen Aufnahmegerät am Gürtel besteht, durchgeführt. Dieses Gerät misst in festen Abständen (in der Regel zwischen 15 und 30 Minuten) den Blutdruck.

Nach 24 Stunden werden die Werte in unserer Praxis ausgewertet und wir erhalten so eine Vielzahl sinnvoller Informationen über den durschnittlichen Blutdruck des Patienten. Anhand dieser Daten können wir die weiteren möglicherweise erforderlichen Therapiemaßnahmen planen.

Die Lungenfunktionsprüfung / Spirometrie gibt uns Informationen über die Funktionsfähigkeit der Lunge durch die Erfassung der Basiswerte der Atmung.

Durch die Messung von Atemvolumina, Widerständen und Atemflussgeschwindigkeiten kann festgestellt werden, ob die Atmung regelgerecht abläuft. Gemessen wird unter anderem die Gesamtmenge der Luft, die aus der Lunge ausgeatmet werden kann und die Menge an Luft, die in einer Sekunde ausgeatmet werden kann.

Erkrankungen, die mit Verengungen der Atemwege einhergehen, beispielsweise bei Patienten mit Asthma bronchiale oder einer COPD (chronisch, obstruktive Lungenerkrankung), aber auch Lungenfunktionsänderungen bei Rauchern, lassen sich mit diesem Verfahren diagnostizieren.

EKG-Einordnung

Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind das Ruhe-, Langzeit und Belastungs-EKG in der Diagnostik und der Überprüfung der Therapie eine wertvolle Hilfe. Die Buchstaben "EKG" stehen für Elektrokardiogramm.


Das Ruhe-EKG

Das Ruhe-EKG ist eine der ältesten und wichtigsten Basisuntersuchungen. Es stellt die elektrischen Ströme im Herzen graphisch dar und liefert zahlreiche Informationen über den Funktionszustand des Herzens.


Das Langzeit-EKG

Das Langzeit-EKG zeichnet über ein kleines, tragbares EKG-Gerät Herzaktionen kontinuierlich, in der Regel über 24 Stunden, auf. Diese Aufzeichnungen werden dann in unserer Praxis ausgewertet. Das LZ-EKG hat eine große Bedeutung in der Entdeckung von Herzrhythmusstörungen.


Das Belastungs-EKG

Das Belastungs-EKG schreibt ein kontinuierliches EKG, während der Patient beispielsweise auf einem in der Praxis fest installierten Fahrrad langsam mehr und mehr belastet wird. Die Intensität der Belastung wird an den individuellen Zustand des jeweiligen Patienten angepasst. Die große Bedeutung des Belastungs-EKGs liegt in der Erkennung von krankhaften Veränderungen am Herzen, die sich erst bei Belastung bemerkbar machen. Außerdem kann festgestellt werden, ob Puls und Blutdruck  unter Belastung adäquat ansteigen und wie es um die körperliche Belastbarkeit eines Patienten steht.

Als Echokardiographie, oder kurz "Echo", bezeichnet man die Ultraschalluntersuchung des Herzens. Sie ist das einfachste, aber wichtigste bildgebende Verfahren in der Kardiologie.

Die schmerzlose Untersuchung erfolgt in Linksseitenlage mit einem auf der Brustwand aufgesetztem Schallkopf. Die Ultraschallwellen sind absolut unbedenklich, daher kann das Echo beliebig oft wiederholt werden.
Auf einem Monitor werden bewegte Schnittbilder des Herzens angezeigt, die zusammen mit dem Patienten betrachtet werden können. Bei der Routineuntersuchung werden Größe und Pumpfunktion der Herzkammern beurteilt. Es können z. B. Infarktnarben dargestellt werden und auch die vier Herzklappen können mit der Echokardiographie gründlich betrachtet werden. Zur Beurteilung ihrer Funktion wendet man die Farbdoppler-Echokardiographie an , bei der die Richtung und Geschwindigkeit des Blutflusses farbig dargestellt wird. Undichte Herzklappen können sofort erkannt werden.

Allerdings reicht manchmal die Sicht "von außen" nicht aus und die Untersuchung muss durch die transösophageale Echokardiographie, das sogenannte "Schluck-Echo", ergänzt werden. Hierbei wird ein dünner Schallkopf in die Speiseröhre eingeführt, der nah am Herzen vorbeizieht.
Bei dieser einer Magenspiegelung ähnlichen Untersuchung lassen sich beispielsweise die Herzklappen noch genauer analysieren. Die Untersuchung wird mit örtlicher Betäubung des Rachens bzw. einer leichten "Beruhigungsspritze" durchgeführt, so dass sie für die meisten Patienten nicht besonders belastend ist.

Wie gut ist Ihr Gehirn mit Blut versorgt?

Diese völlig schmerzfreie und ungefährliche Ultraschalluntersuchung dient der Beurteilung der hirnversorgenden Gefäße.

Mithilfe dieser Untersuchung können zum Beispiel der Verlauf der Blutgefäße bis zum Eintritt in den Schädel, die Beschaffenheit der Gefäßinnenschicht, die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes, Verengungen oder Verschlüsse der Hirngefäße beispielsweise durch gefährliche Kalkablagerungen (atherosklerotische Plaques) beurteilt und im Verlauf beobachtet werden.

Die Messung der Intima-Media-Dicke ist eine sichere Methode, um Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) frühestmöglich zu erkennen. Es können vorbeugende Maßnahmen getroffen werden, um einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu vermeiden. Je höher der gemessene Wert ist, desto größer ist auch das Risiko, an anderen Gefäßen des Körpers Verkalkungen zu entwickeln. Aber kein anderes Gefäß des Körpers kann so unkompliziert untersucht werden.

Unabdingbar ist die Untersuchung beispielsweise für Patienten mit hohen Blutfetten, nach einem Schlaganfall oder Operationen an der Halsschlagader.

Damit Ihr Herzschrittmachersystem immer bestens eingestellt ist, sind regelmäßige Kontrollen und ggf. auch "Nachjustierungen" nötig. Die folgenden Informationen sind für Interessierte gedacht, die nach einer Untersuchung noch einmal reflektieren möchten, was aus welchem Grund untersucht wurde.


Sicherheit durch regelmäßige Kontrolle

Herzschrittmacher-, Defibrillator-Kontrolle und Programmierung

Ein Herzschrittmacher/ ICD-System muss immer optimal an seinen Träger angepasst sein. Da das zuverlässige Funktionieren dieses Systems überlebenswichtig ist, ist höchste Sorgfalt und Expertenwissen in Bezug auf Schrittmacher und Defibrillatoren unabdingbar.  Daher muss dieses System regelmäßig, idealerweise ein-oder zweimal jährlich in einer spezialisierten Praxis überprüft werden.

Alle im System aufgezeichneten Daten und Auffälligkeiten werden zunächst ausgelesen und analysiert. Der Batteriestatus und die Funktion der Sonden werden anhand von Tests überprüft. Erforderliche Änderungen der Programmierung oder der Vormedikation werden vorgenommen. Im Anschluss werden die aktuellen Befunde erläutert und Sie erhalten ein Dokument mit den aktuellen Daten des Systems. Auch der Hausarzt erhält unverzüglich einen ausführlichen Befund über das Kontroll-Ergebnis.

 


Herzschrittmacher-Kontrolle

Die Programmierung eines Herzschrittmachers muss immer optimal an seinen Träger angepasst sein. Um die sichere und fehlerfreie Funktion eines Schrittmachers zu gewährleisten, muss er regelmäßig überprüft werden. Bei einer Schrittmacherkontrolle wird der Patient zu Beschwerden befragt und wir schreiben ein EKG. Alle im Schrittmacher gesammelten Daten werden ausgelesen, die Funktion des Schrittmachers und der angeschlossenen Elektroden und die Batterie werden überprüft.

Erforderliche Änderungen der Programmierung oder der Vormedikation werden vorgenommen und im Anschluss an die Untersuchung werden die aktuellen Befunde erläutert und der Patient erhält ein Dokument über die aktuellen Daten seines Schrittmachers. Auch der Hausarzt erhält unverzüglich einen ausführlichen Bericht über die Kontroll-Ergebnisse.


Defibrillator-Kontrolle und Programmierung

Die Programmierung eines internen Defribrilators muss jederzeit optimal an seinen Träger angepasst sein. Zudem muss er alle bösartigen Herzrhythmusstörungen erkennen und beheben können. Um die sichere und fehlerfreie Funktion eines ICDs zu gewährleisten, muss dieses ein- bis zweimal jährlich überprüft werden. Bei einer ICD-Kontrolle befragen wir den Patienten nach eventuell aufgetretenen Beschwerden und schreiben ein EKG.

Danach werden alle im ICD-System gesammelten Daten ausgelesen, die Funktion des Systems, der angeschlossenen Elektroden sowie die Batterie anhand von Tests überprüft. Erforderliche Änderungen der Programmierung oder der Vormedikation werden vorgenommen und im Anschluss an die Untersuchung werden die aktuellen Befunde erläutert und der Patient erhält ein Dokument über die aktuellen Daten seines internen Defribrilators. Auch der Hausarzt erhält unverzüglich einen ausführlichen Bericht über die Kontroll-Ergebnisse.


Kontrolle eines CRT-Systems

Ein CRT-System ist ein spezieller interner Defibrillator/Herzschrittmacher, der nicht nur langsamen und schnellen Puls, sondern auch eine fortgeschrittene oder ausgeprägte Herzschwäche behandeln kann. Für Patienten mit einer ausgeprägten Herzschwäche bietet sich die Möglichkeit der sogenannten kardialen Resynchronisationstherapie (CRT-Therapie) an.

Auch kann das Gerät mittels einer zusätzlichen Sonde, eine bei schwerer Herzschwäche oft auftretende asynchrone Herzbewegung ("Schaukelbewegung") unter bestimmten Umständen wieder synchronisieren. Das führt in aller Regel dazu, dass sich das Befinden des Patienten deutlich bessert und er wieder belastbarer wird.

Da wir in unserer Praxis unter anderem auf Patienten, die ein solches Gerät tragen spezialisiert sind,  sind wir in der Lage, sämtliche Fabrikate dieser CRT-Systeme zu kontrollieren und individuell einzustellen. Um die sichere und fehlerfreie Funktion eines CRT-Systems zu gewährleisten, muss dieses ein- bis zweimal jährlich überprüft werden. Bei einer CRT-Kontrolle befragen wir den Patienten nach eventuell aufgetretenen Beschwerden und schreiben ein EKG.

Danach werden alle im CRT-System gesammelten Daten ausgelesen, die Funktion des Systems, der angeschlossenen Elektroden sowie die Batterie anhand von Tests überprüft. Erforderliche Änderungen der Programmierung oder der Vormedikation werden vorgenommen und im Anschluss an die Untersuchung werden die aktuellen Befunde erläutert und der Patient erhält ein Dokument über die aktuellen Daten seines Schrittmachers. Auch der Hausarzt erhält unverzüglich einen ausführlichen Bericht über die Kontroll-Ergebnisse.


Event-Recorder-Kontrolle

Ereignisrecorder werden zur der Diagnose von Herzrhythmusstörungen, unklaren Synkopen (plötzliche Ohnmachten), Benommenheit, Schwindel oder Herzklopfen eingesetzt. Diese Beschwerden treten meist überraschend auf, so dass oft kein EKG beim Auftreten der Beschwerden geschrieben werden kann.

Der kleine implantierbare Ereignisrecorder kontrolliert pausenlos den Herzrhythmus. Bei allen auffälligen Ereignissen wie beispielsweise Herzrasen, Bewusstlosigkeit, langsamem Pulsschlag speichert er die Herzaktivität und leitet automatisch ein EKG ab. Er arbeitet kabellos. Die Patienten brauchen nicht auf Aktivitäten wie Schwimmen, Saunagänge und Duschen zu verzichten. Die Informationen, die der Ereignisrecorder aufzeichnet und speichert, werden regelmäßig etwa ein- bis zweimal im Jahr oder bei einem auffälligen Ereignis wie einer plötzlichen Ohnmacht abgefragt.

Dieses geschieht in unserer Praxis mithilfe eines externen Programmiergerätes. Nachdem wir die Daten ausgelesen haben, besprechen wir die Befunde und eventuell erforderlichen Konsequenzen mit dem Patienten. Nach jeder Abfrage erhalten sowohl der Patient als auch der Hausarzt ein Dokument mit den erhobenen Befunden.